Landes-Jugendjazzorchester Bayern (LJJB)

Landes-Jugendjazzorchester Bayern

"Das Hauptziel der Arbeit des LJJB ist die Förderung musikalischer Nachwuchstalente zwischen 16 und 25 Jahren im Wirkungsbereich des Jazz in Bayern."

Im LJJB begegnen sich rund 300 junge aktive Bayerische Musiker. Sie sind zwischen 16 und 25 Jahre alt.

Über ein Vorspiel gelangen die bei den Fördermaßnahmen Jugend jazzt und dem Landeswettbewerb "Jugend jazzt" entdeckten und geförderten Talente in den Aktiven-Kader des Orchesters. Für das Vorspiel können sich alle interessierten jungen Musiker bewerben.

Das Orchester ist eine pädagogische Einrichtung, die musikalische Betreuung der Mitglieder steht im Vordergrund. Im Anschluss an die Arbeitstreffen finden auch öffentliche Konzerte statt.

Für die Umsetzung des orchestereigenen pädagogischen Konzeptes und die experimentelle Arbeit wird viel Raum zur Verfügung gestellt.

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Die Mitglieder kommen jährlich zu vier Arbeitstreffen in den Bayerischen Musikakademien oder in geeigneten Häusern in allen Regierzungsbezirken Bayerns zusammen.

Die Konzertbesetzung trifft sich zusätzlich jährlich zu rund 20 öffentlichen Auftritten, Konzertreisen und interessanten Projekten mit anderen Orchestern oder Ensembles.

 

Aufgaben & Arbeitstreffen

Aufgaben

Bei der Orchesterarbeit stehen neben der gezielten Schulung musikalischer Fähigkeiten auf dem eigenen Instrument insbesondere die Vermittlung von Kenntnissen und Fähigkeiten im Mittelpunkt, die dem Zusammenspiel mit anderen Musikern in einer Big Band dienlich sind. Zusätzlich soll den jungen Musikern Einblick in den professionellen Musikbetrieb gewährt werden.

Ein Anliegen ist die Förderung junger Komponisten. Besonders wichtig ist die Bildung eines Netzwerkes innerhalb und außerhalb des Jazzorchesters und die Pflege der Kontakte zu den ehemaligen Musikern.

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Arbeitstreffen

Im Verlauf ihrer aktiven Teilnahme an den Arbeitstreffen spielen die einzelnen Musiker in verschiedenen Big Band Besetzungen sowie in ihren jeweiligen Satzgruppen (Sections).

Stilistische, wie auch instru­mentaltechnische und improvisatorische Aspekte der jeweiligen Probenliteratur dienen als Arbeitsgrundlage in den einzelnen Sections.

In folgenden Zusammensetzungen wird gearbeitet:

  • Jazz Juniors Big Band,
    eine von den Dozenten der Jazz Juniors Kurse zusammengestellte Big Band der Jazzeinsteiger von 10 bis 15 Jahren

  • Landes-Jugendjazzorchester Bayern, Grüne Band,
    die Big Band für fortgeschrittene Schüler und Studenten. Die Band wird bei jedem Arbeitstreffen nach den positiven Rückmeldungen neu zusammengestellt.

  • Landes-Jugendorchester Bayern, Konzertbesetzung,
    auch Blaue Band genannt: Über die Grüne Band gelangen die Orchestermitglieder, überwiegend Studenten, in die Konzertbesetzung. Diese junge Big Band bleibt ca. 2-3 Jahre bei den Arbeitstreffen zusammen und wächst so zu einem Jazzorchester auf höchstem Niveau heran.

  • Rhythmusgruppe III
    Diese zusätzliche Combo wechselt sich mit der Rhythmusgruppe der Grünen Band ab. So können die Mitglieder Erfahrungen im Big Band und Combospiel sammeln. Alle drei Rhythmusgruppen spielen als Session- und Begleit-Combos mit einzelnen Bläser-Sections und den Sängerinnen und Sängern.

  • Jazz Vocal Ensemble
    Die Teilnahme an den "Jazz Vocal" Fördermaßnahmen ermöglichen bei Bedarf die Aufnahme von fortgeschrittenen Sängerinnen und Sängern in das Vocal Ensemble des Orchesters. Hier wird Solo- und Ensemble Literatur für Combo, Big Band oder A cappella erarbeitet.
 

Künstlerischer Leiter

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Harald Rüschenbaum

Künstlerischer Leiter des LJJB, Organisator verschiedenster Aktionskreise in Sachen Jazz und Pädagogik.

International gefragter Schlagzeuger und Workshop Dozent.

Solist und Leiter eigener Ensembles, vom Trio bis zur Big Band.

Über 450 Workshops in Amerika, Italien, Österreich, Bosnien, Russland, der Schweiz und Deutschland.

  • geboren 1956 in Arnsberg, NRW
  • Harald Rüschenbaum beginnt autodidaktisch das Schlagzeug-Spielen und erarbeitet sich die Stile von Art Blakey, Shelley Manne und Max Roach
  • Studium am Richard-Strauss-Konservatorium in München und in den USA (North Texas State University, PIT Los Angeles)
  • 1982 Gründung des „Harald Rüschenbaum Jazz Orchestra“, CD-Aufnahmen, 1983 Preisträger der Deutschen Phonoakademie,1985 Kulturförderpreis der Stadt München
  • 1986 Gründung des „Harald Rüschenbaum Sextetts“ CD-Aufnahmen
  • Seit 1986 Dozent beim Landes-Jugendjazzorchester Bayern
  • Gestaltung der Eröffnung der Filmfestspiele München
  • Konzertreisen nach Skandinavien, Russland und Italien
  • 1992 Gründung des „Harald Rüschenbaum Quintetts“, CD-Aufnahmen
  • Seit 1993 künstlerischer Leiter des Landes-Jugendjazzorchester Bayern
  • 1997 reist er zum 10-jährigen Jubiläum mit der „Bavarian First Herd“ in die USA. Es folgen Konzertreisen nach St. Petersburg, Moskau, Russland, Sibiu, Rumänien, Prag und Karlsbad, Tschechien und die Jubiläumstour zum 20-Jährigen Geburtstag auf Einladung des Auswärtigen Amtes 2007 nach St. Petersburg und Petrosavodsk, Russland und 2012 nach Sizilien. 2014 reiste das Orchester auf Einladung des Goethe-Instituts nach Südostasien (Malaysia, Vietnam, Indonesien, Philippinen).
  • Die musikalischen Leistungen des LJJB sind auf den Tonträgern „On a clear day“, „10 Jahre Bavarian first Herd“, „Together“, „Wie heißt der Typ?“, „Da Cau“, „Rage meets Jazz“ und „A Christmas Cantata“ dokumentiert.
  • 2002 Lehrauftrag an der Musikhochschule München für Big Band.
  • Für seine Verdienste um den Jazz erhält er 2003 das Bundesverdienstkreuz und 2006 die „Carl Orff-Medaillie, die höchste Auszeichnung des Verbandes Bayerischer Sing- und Musikschulen.
  • 2013 wird er ausgezeichnet mit dem Staatspreis für Musik des Freistaates Bayern.
  • Zahlreiche Workshops, Tätigkeiten als Juror und Schulprojekte unterstreichen sein pädagogisches Wirken

Dozenten & Gäste

Ein festes Dozententeam kümmert sich um die Belange des Orchesters und seiner Mit­glieder. Die Lehrkräfte verfügen über eine hohe Qualität der Demonstration und über eine altersmäßig und fachlich angemessene sprachliche Ausdrucksweise, denn sie sind auch Ansprechpartner für persönliche Be­lange der jungen Musiker.

In einem nicht autoritär geprägten Umfeld, in dem viel Wert auf eigenverantwortliches Handeln gelegt wird, begegnet man sich gegenseitig mit hohem Respekt. Durch die Konstanz der Teamzusammensetzung können die Dozenten die musikalische und persönliche Entwicklung der Mitglieder langfristig begleiten und besonders effektiv mit diesen arbeiten. Dabei wird jede Musi­kerpersönlichkeit auf ihrem individuellen Leistungsstand abgeholt und von dort aus weiterführend gefördert.

Die pädagogische Arbeit wird dabei stetig um neue Unterrichtsmethoden ergänzt, neue Erkenntnisse werden gemeinsam diskutiert. So befinden sich Musiker und Dozenten in einem fortwährenden wechselseitigen Lernprozess.

Dozenten

Gäste

Herausragende Künstler und Jazzpädagogen werden als Gastdozenten eingeladen und arbeiten mit den jungen Musikern.

Die jungen Musiker lernen diese Künstler als Pädagogen, Menschen, Künstlerpersönlichkeiten und als Vorbild kennen. Gemeinsame Konzerte finden statt.

Damit wird auch der für das Jazzbusiness charakteristischen Arbeitsweise Rechnung getragen, für bestimmte Projekte außergewöhnliche internationale Musiker einzuladen und mit diesen intensiv zu arbeiten.

FOLGENDE INTERNATIONALE KÜNSTLER KONNTEN BISHER ALS GASTDOZENTEN VERPFLICHTET WERDEN:
  • Bobby Shew, Trompete, USA
  • Don Menza, Saxophon, USA
  • Lee Konitz, Saxophon, USA
  • Jay Ashby, Posaune, USA
  • Jimmy Cobb, Drums, USA
  • Claudio Roditi, Trompete, USA
  • Kim Nazarian, Vocal, USA
  • Marco Lobo, Percussion, Brasilien
 

Projekte & Aufnahmen

Musikalische Projekte

Jährlich finden Projekte mit Orchestern und Ensembles, vorwiegend aus den Bereichen sinfonischer Musik, Rock, Pop-, Chor-, Welt- und Blasmusik statt.

Durch die Fusion verschiedenster musikalischer Erschei­nungsformen soll dabei eine offene Grund­haltung und ein spartenübergreifendes Mu­sikverständnis bei Musikern und Publikum gefördert werden.

Musikalische Experimente in diesem Rahmen werden durch professio­nelle Auftragskompositionen ermöglicht, an deren Uraufführung das LJJB mitwirkt.

Aufnahmen

Die Ergebnisse der Orchesterarbeit werden ständig durch Audiomitschnitte und Produktionen dokumentiert.

Diese Aufnahmen fördern die Motivation der Orchestermitglieder und geben den Leistungsstand des Orchesters nachhaltig auf Tonträger wieder.

Junge Komponisten und Arrangeure aus den eigenen Reihen können mit Hilfe der Audioaufzeichnungen die Ergebnisse ihrer Arbeit hören und kontrollieren.

Die Orchestermitglieder erhalten dabei Einblick in professionelle Aufnahmeverfahren und in wesentliche Teilbereiche aktueller Musikproduktionen. Regelmäßig finden Produktionen und Aufzeichnungen mit dem Bayerischen Rundfunk statt.

 

Konzerte & Tourneen

Konzerte

Die Konzertbesetzung ist mit Konzerten bei Festivals, Veranstaltungen und in Jazzclubs, Schulen, Akademien oder anderen kulturellen Einrichtungen in ganz Bayern und darüber hinaus präsent.

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Tourneen

Die Tourneen im In- und Ausland (USA 1997, Rumänien 2000, Russland 2001, Tsche­chien 2004, 2005, 2006, Sizilien 2012, Südostasien 2014, Schweden 2017) vermitteln eindrucksvoll den Erfolg der pädagogischen Arbeit.

Jazzmusiker spielen üb­licherweise als Solisten oder Bandmusiker in ihren ei­genen oder in wechseln­den Besetzungen und erhalten bei den Tourneen Einblick in die Organisation und Planung auf nationaler wie internationaler Ebe­ne.

Durch die Konzerte im In- und Ausland werden die Nach­wuchsmusiker mit Konzertatmosphä­re und den notwendigen Arbeiten im Vor- und Umfeld eines Konzerts bekannt gemacht, ebenso mit der für erfolgreiche Musiker unverzichtbaren Fähigkeit zur professionellen Präsentation.

 

Programm

Durch die stilspezifische und intensive Auseinanderset­zung mit originalem Big Band Repertoire treten die Musiker in vielfältigster Weise mit Jazzensemblelite­ratur in Kontakt. Im Verlauf der Arbeitsphasen lernen sie dadurch flexibler und bewusster mit dem musikalischen Ausgangsmaterial umzugehen.

Bei der Zusammenstellung des Probenreper­toires wird auf eine Auswahl geachtet, die sowohl klassisches Repertoire als auch Randbereiche herkömmlicher Ensemblemu­sizierweisen berücksichtigt.

Das Programm reicht von traditionellem Swing (Count Ba­sie, Duke Ellington u.a.) bis hin zu modernen Bebop-, Latin-, Funk- und Fusion Komposi­tionen (Thad Jones, Pat Metheny, Peter Her­bolzheimer, Maria Schneider, Bob Mintzer, u.a.). Bei den Konzerten sind auch Kompositionen von Ensemblemitgliedern zu hören.

Während es bei klassischer Big Band Lite­ratur vorrangig um die Er­arbeitung der stilistischen Merkmale und den jewei­ligen Ensembleklang geht, stehen bei moderneren und freieren Kompositionen die Improvisation des Ensembles bis hin zu alea­torischen Prinzipien im Vordergrund.

Bewerbung

Informationen

Voraussetzungen

Interessierte Musiker im Alter zwischen 16 und 25 Jahren können sich schriftlich um die Mitgliedschaft bewerben. Nach Eingang des Bewerbungsbogens bekommen die Interessenten die Einladung zum Probevorspiel. Das Vorspiel findet in der Regel während eines Arbeitstreffens in einer der Bayerischen Musikakademien statt.

Vorspieltermin

Nach Eingang des Bewerbungsbogens erhalten die Interessenten eine Einladung zum nächstmöglichen Vorspieltermin.

Kosten

Die Bewerbung und das Probevorspiel sind kostenfrei.
Reisekosten können nicht erstattet werden. Bei weiten Anreisen besteht die Möglichkeit, über die Geschäftsstelle nach vorheriger Anmeldung Verpflegung und Übernachtung zu den üblichen Preisen zu erhalten.

Probevorspiel

Der Probespieler trägt ein Stück seiner Wahl vor. Er wird von einer Combo des Jazzorchesters begleitet, daher sind Leadsheets für eine kleine Rhythmusgruppe (p, b, dr, g) mitzubringen.

Die Dozenten des Orchesters hören dabei zu und unterhalten sich mit den Probespielern.

Natürlich wollen sie auch wissen, wie es um das Notenlesen steht. Daher werden einige Stellen aus dem Orchesterrepertoire zum Blattlesen vorgelegt. Darauf folgt ein kurzer Gehörtest.

Möglichkeit zur Teilnahme an einer Probewoche

Sollten bei den Arbeitstreffen einzelne Instrumente in den Big Band Besetzungen fehlen, gibt es für Probespieler die Möglichkeit bei Bestehen am Arbeitstreffen teilzunehmen.

Instrumente

Klavier, Schlagzeug, Verstärker, Technik usw. werden zur Verfügung gestellt. Alle anderen Instrumente müssen mitgebracht werden.

Ergebnis

Nach einer kurzen Beratung der Dozenten nach dem Vorspiel erfahren die Probespieler das Ergebnis und erhalten einige wichtige Tipps.

Jeder Musiker soll sich im Orchester wohlfühlen. Das kann er nur, wenn er bestimmte Vorraussetzungen erfüllt.

Nach erfolgreichem Probespiel und der Aufnahme in das Orchester werden die jungen Musiker in den bestehenden Ensembles entsprechend ihrem Leistungsstand eingesetzt und individuell gefördert.

Keine Panik!

Nicht bestehen ist kein Grund aufzugeben. Das Probespiel kann wiederholt werden. In der Zwischenzeit sollten die Tipps der Dozenten ernst genommen werden.


Bewerbungsbogen

Bitte füllen Sie das Bewerbungsformular komplett aus. Der Bogen muss mit den Daten des Probespielers ausgefüllt sein, - bei Minderjährigen ist zusätzlich die Angabe der E-Mail Adresse eines Erziehungsberechtigten erforderlich.

Mit dem Absenden wird bestätigt, dass die Mitgliederordnung gelesen und anerkannt wird.

Zum Bewerbungsbogen

Mitgliederordnung

Mit der Bewerbung wird die Mitgliederordnung, Stand 27.07.2020 anerkannt.

Diese gibt es hier als PDF-Datei zum Download:

Mitgliederordnung downloaden

Vorspieltermine

Die Probevorspiele finden in der Regel am ersten oder zweiten Tag eines Arbeitstreffens des LJJB statt.

Die Termine der Arbeitstreffen entnehmen Sie dem Terminkalender.

Die Probespieler können einen der genannten Probespieltermine bestätigen oder ablehnen und um einen neuen Termin bitten.

Am Vorspieltag sollten sich die Probespieler ca. 30 Minuten vor Beginn am Probespielort einfinden.